Meilenstein für regionale Kreislauf­­wirtschaft: Ressourcen­zentrum für den Lienzer Talboden geplant

Der Planungsverband 36 (PV36) setzt einen bedeutenden Schritt in Richtung zukunftsfähiges Ressourcenmanagement: Mit dem geplanten Ressourcenzentrum Lienzer Talboden entsteht eine moderne, zentral gelegene Einrichtung, die Sammel-, Sortier- und Entsorgungsprozesse für unterschiedlichste Abfallfraktionen bündelt. Das Projekt setzt ein starkes Zeichen für gelebte Kreislaufwirtschaft und interkommunale Zusammenarbeit.

Im Jahr 2020 wurde im Zuge einer Klausur des Planungsverbandes 36 (PV36) der Beschluss gefasst, ein gemeinsames Ressourcenzentrum für den Lienzer Talboden zu planen – ein erster wichtiger Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen, interkommunalen Lösung. Es folgten eine Konzeptplanung sowie eine erste Kostenschätzung. Auf dieser Grundlage stellte der Abfallwirtschaftsverband Osttirol (AWVO) ein Förderansuchen um Bedarfszuweisungsmittel an das Land Tirol. In einem darauffolgenden Gespräch mit Landeshauptmann Anton Mattle sicherte dieser seine Unterstützung zu, sofern sich die 15 Gemeinden des PV36 auf die Umsetzung eines zentralen Ressourcenzentrums einigen. Mattle zeigt sich überzeugt von der starken Zusammenarbeit im Lienzer Talboden, bezeichnete das Projekt als Vorzeigemodell und gratuliert den Verantwortungsträgern zu den bisherigen Schritten. Durch die enge Zusammenarbeit von AWVO, PV36 und der Stadtgemeinde Lienz wird so ein starkes regionales Zeichen für nachhaltige Abfallwirtschaft gesetzt.

Das Ressourcenzentrum wird an sechs Tagen pro Woche geöffnet sein und auf die Bedürfnisse von rund 28.000 Bürgerinnen und Bürgern ausgerichtet. Geplant ist die Sammlung von 52 unterschiedlichen Abfallfraktionen: Darunter Sperrmüll, Problemstoffe, Altholz, Verpackungen und vieles mehr. Ziel ist es, die noch hohe Fehlwurfquote im Restmüll deutlich zu reduzieren und damit die Recyclingquote in der Region nachhaltig zu steigern.

Denn, so die Projektverantwortlichen des PV36: „Nachhaltigkeit beginnt vor der eigenen Haustür. Deshalb schaffen wir Strukturen, die es den Menschen ermöglichen, Ressourcen nicht zu verschwenden, sondern sie als Wertstoffe in den ökologischen Kreislauf zurückzuführen. Damit kann jede:r mit wenig Aufwand dazu beitragen, den Klimazielen einen Schritt näher zu kommen!“

Auch organisatorisch wird die Zusammenarbeit der 15 beteiligten Gemeinden weiter gestärkt. Die Verwaltung des Ressourcenzentrums übernimmt die Stadtgemeinde Lienz. Dies ist ein Schritt hin zu effizienteren Abläufen, schlankeren Strukturen und ressourcenschonender Umsetzung. Vor Ort stehen geschulte Mitarbeiter:innen bereit, um die Besucher:innen beim fachgerechten Trennen der Abfälle zu unterstützen. Für die einheitliche Vermarktung der gesammelten Wertstoffe zeichnet sich der Abfallwirtschaftsverband Osttirol (AWVO) verantwortlich.

Ein weiteres zentrales Element des Projekts ist das geplante digitale Zutritts- und Abrechnungssystem, das über eine App oder Chipkarte genutzt werden kann. Dieses System wird so entwickelt, dass es sowohl im Ressourcenzentrum als auch in den Abfallsammelzentren (ASZ) der Heimatgemeinden eingesetzt werden kann. Die Nutzung bleibt damit einfach, transparent und bürgernah.

Für die Bürger:innen bedeutet das: Verpackungen, die regelmäßig im Alltag anfallen, wie Papier, Karton, Leicht- und Metallverpackungen, Glas und voraussichtlich auch Grün- und Strauchschnitt, können weiterhin bequem in der jeweiligen Heimatgemeinde entsorgt werden. Das erhöht den Komfort und reduziert unnötige Fahrten. Gleichzeitig können alle anderen Abfallfraktionen im Ressourcenzentrum Lienzer Talboden abgegeben werden. Diese Entsorgungswege lassen sich ideal mit alltäglichen Wegen kombinieren, was zu einer Verringerung der Emissionen beiträgt und die Abfallwirtschaft in der Region noch umweltfreundlicher und effizienter macht.

Mit dem Ressourcenzentrum Lienzer Talboden setzen die Gemeinden des PV36 ein klares Zeichen für eine ökologisch und ökonomisch nachhaltige Zukunft in Osttirol. Gemeinsam, effizient und verantwortungsvoll wird nicht nur die regionale Zusammenarbeit gestärkt, sondern auch den umweltpolitischen Zielsetzungen Rechnung getragen. Durch die organisierte, kontrollierte Entsorgung lassen sich zudem die von der EU geforderten Recyclingquoten künftig in allen Bereichen besser erfüllen.

Ein gemeinsames Zentrum für eine starke Region!

Gemeinden des PV36: Ainet, Amlach, Assling, Dölsach, Gaimberg, Iselsberg-Stronach, Lienz, Leisach, Lavant, Nußdorf-Debant, Nikolsdorf, Oberlienz, Schlaiten, Thurn, Tristach.