Tiroler Restmüll­analyse: trauriges Ergebnis

Alle Dinge, die wir in Verwendung haben, werden wohl oder übel irgendwann zu Abfall. Bei jedem dieser Dinge haben wir es in der Hand, für welche Entsorgungsschiene wir uns entscheiden. Entscheiden wir uns für die Restmülltonne (bzw. Sperrmüll), können die Dinge mit Sicherheit keinem Recyclingprozess mehr zugeführt werden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass alle Wertstoffe, die aus Unwissenheit oder vielleicht auch einfach nur aus Bequemlichkeit im Restmüll landen, ausnahmslos verbrannt werden und somit als wichtiger Sekundärrohstoff für die Industrie verloren gehen. Sekundärrohstoffe sind beispielsweise Kunststoffgranulate, die beim Recyclingprozess aus Plastikflaschen gewonnen werden. Dadurch kann der wertvolle Primärrohstoff, im Falle der Plastikflaschen das Erdöl, eingespart bleiben. Recycling ist demnach Ressourcenschutz auf höchster Ebene.




Über die Hälfte des Restmülls wäre vermeidbar

Eine traurige Bilanz, die wir aus der Tiroler Restmüllanalyse aus dem Jahr 2019 ziehen müssen. Denn dabei kam heraus, dass immer noch viel zu viele Wertstoffe in der Restmülltonne landen. Der Mythos, dass nicht getrennt werden muss, da am Ende sowieso alles zusammenkommt, ist definitiv falsch.

Im Zuge der Tiroler Restmüllanalyse wurden auch in vier Osttiroler Gemeinden stichprobenartig Restmüllcontainer entleert und deren Inhalte näher untersucht. Anschließend wurden die Mengen auf den gesamten Bezirk nach wissenschaftlichen Standards hochgerechnet. Untenstehende Bilder zeigen, dass neben zahlreichen Verpackungen auch sehr viele kostbare Lebensmittel über den Restmüll entsorgt werden.



Fotos: Tiroler Restmüllanalyse 2019



Wie setzt sich der Restmüll in Osttirol zusammen?

Das Analyse-Ergebnis für den Bezirk Lienz hat ergeben, dass sich der Restmüll bei uns wie folgt zusammensetzt:


  • 23 % Verpackungen
  • 19 % Biomüll
  • 14 % genießbare Lebensmittel
  • 1 % Elektrogeräte, Batterien und Problemstoffe
  • Nur 43 % sind tatsächlich Restmüll


Wir haben demnach noch ein erhebliches Potential nach oben, was die ordnungsgemäße Trennung von Abfällen betrifft. Dass 14 % genießbare Lebensmittel im Restmüll enthalten sind, ist zudem ein schwerwiegendes Problem, dem wir alle entgegenwirken müssen. Genießbar bedeutet, dass diese zum Zeitpunkt der Entsorgung noch genießbar gewesen wären.


Gemeinsam können wir ein Zeichen setzen – indem wir Abfälle richtig trennen und nicht sorglos in den Restmüll werfen. Wenn du wissen möchtest, was mit dem Abfall im Bezirk passiert, dann schau doch HIER vorbei.